Der praktische Klavierunterricht-in-Dortmund-Blog


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01.02.2021 Empfehlung Notenbücher Teil 3

Empfehlung Notenbücher Teil 3 - Songbooks & Co...

Klar, im Klavierunterricht macht man Fingerübungen und spielt Tonleitern, Akkorde und Übungsstücke. Aber irgendwann möchte der Klavierschüler, verständlicherweise, auch mal „richtige“ Stücke spielen. Doch wo findet man gute Noten um sein Repertoire zu erweitern? Man sollte dazu wissen, dass die Qualität bei Noten von „absoluter Schrott“ bis „genial arrangiert“ reicht. Notenbuch ist also nicht gleich Notenbuch. Deshalb hier ein paar Tipps für die Notensuche:

Sie sind auf der Suche nach Klaviernoten der klassischen Musik? Dann sollten Sie unbedingt die Internetseite ismlp.org Seite besuchen. Hier finden Sie fast die gesamte Notenliteratur der klassischen Musik, für alle Instrumente, in zahlreichen Versionen zum Download als PDF. Und das alles kostenlos! Man kann über die Suchfunktion gezielt nach Musikstück oder Komponist suchen. Eine bessere Möglichkeit, an qualitativ sehr gute Noten der klassischen Musik zu kommen, kenne ich nicht.

Ist man auf der Suche nach guten Klaviernoten der Unterhaltungsmusik (also Pop und Rockmusik, Jazz, Filmmusik, Musical, etc.) wird die Sache schon etwas schwieriger. Schaut man sich beispielsweise die Notenauswahl für Klavier auf Amazon an, wird man von einem riesigen Überangebot an Klavierbüchern nach Genre oder Interpret förmlich erschlagen. Doch nicht alle diese Notenbücher sind auch raffiniert arrangiert. Vieles hört sich langweilig und einfallslos an. Noten werden in der Regel nicht von einem Computerprogramm erstellt, sondern von einem Menschen geschrieben, dem Arrangeur. Wie ein Notenblatt letztendlich klingen soll, hängt also von Fantasie, Laune und Können des Arrangeurs ab.

Achtet man bei der Notenauswahl einmal genauer darauf, wer die Arrangements geschrieben hat, fällt ein Name mit Abstand am häufigsten auf: Hans-Günther Heumann. Es gibt wohl kaum jemanden, der in den letzten 30 Jahren mehr Klaviernoten in Deutschland veröffentlicht hat, als Hans-Günther Heumann. Ich bin allerdings kein großer Fan und höre ein „Heumann-Arrangement“ meistens sofort heraus. Mir persönlich fehlt es in seinen eher einfachen Veröffentlichungen etwas an Pep und Raffinesse.

Deutlich besser dagegen, gefallen mir die Arrangements von Carsten Gerlitz, der in den letzten 20 Jahren auch sehr viele Klavierbücher veröffentlicht hat. Ganz besonders gut gefällt mir die Reihe „Schott Piano Lounge“ die in vielen Bänden verschiedener Musikrichtungen erschienen ist (z.B. Moviehits, Popballaden, Jazzstandards, etc.). Die mittelschweren Arrangements sind alle sehr farbig und ausgefeilt. Eine absolute Empfehlung für Fortgeschrittene: Carsten Gerlitz.

Ebenfalls gut spielbar und auch sehr interessant klingen die Arrangements von Susi Weiss. Die ehemalige Pianistin des Traumschiff hat viele Notenbücher mit mittelschweren Arrangements herausgebracht (z.B. Hits der 80er oder Schlager und Chansons der 1920er bis 40er Jahre, etc.). Die Notenbuchreihe „Susi‘s Bar Piano“ ist ebenfalls sehr empfehlenswert, allerdings wie die meisten Arrangements von Susi Weiss, auch nicht für Anfänger geeignet.

Leider kenne ich keine Notenbücher oder Songbooks für absolute Anfänger, die total super klingen und dabei gaaaanz einfach zu spielen sind. Sicherlich liest man oft „Easy Piano“ oder „sehr leicht“, wenn man durch die Auswahl an Songbooks für Klavier scrollt. Allerdings klingen diese stark vereinfachten Arrangements auf dem Klavier, dann meiner Meinung nach, meistens nicht so gut. Oft fehlen farbige Akkorde, rhythmische Figuren, wichtige Instrumentalparts oder Details, die das Musikstück erst interessant machen.

Übrigens, falls man auf der Suche nach einem bestimmten Titel ist, muss man nicht gleich ein ganzes Songbook kaufen. Es gibt im Internet zahlreiche Seiten, auf denen man einzelne Titel als Noten im PDF Format herunterladen kann (z.B musicnotes.com oder sheetmusicdirect.com). Doch auch hier schwankt die Qualität wieder stark, je nach Arrangeur. Die Preise liegen meist bei 3 bis 5 Euro pro Download. Ich habe auch schon einmal 8 Euro für ein ganz besonders raffiniertes Arrangement ausgegeben. Schließlich sollen Arrangeure für ihre Arbeit auch belohnt werden.

Von dem überaus populären Internetportal musescore.com bin ich nicht ganz so begeistert. Die Noten, die man dort (kostenlos) herunterladen kann sind meist von absoluten Laien erstellt. Und das merkt man auch, denn die Noten sind teilweise mit Fehlern übersät. Manchmal so falsch, dass es selbst mir schwer fällt, sie zu verstehen. Stellen Sie sich vor, Sie lesen einen Text, bei dem jedes Wort mindestens 2 Rechtschreibfehler hat. Auch in der Notenschrift gibt es Regeln, vergleichbar mit Rechtschreibung oder Grammatik, damit Noten für Musiker auf der ganzen Welt verständlich sind.

Bei musescore.com kann man super interessante Noten finden, die meisten Noten sind aber eher nicht so doll, um es einmal charmant zu formulieren.

Ach ja, und dann gibt es noch die Videos auf YouTube, wo bunte bunte Balken auf ein Keyboard fallen und dem „Musiker“ zeigen welche Taste er „drücken“ muss, während im Hintergrund das dazugehörige Midifile abläuft. Nein, danke...

Coda

Ganz wichtig bei der Auswahl eines neuen Repertoirestücks ist darauf zu achten, dass das ausgesuchte Arrangement nicht zu schwer ist. Nichts ist frustrierender als monatelange an einem Klavierstück herumzuwerkeln, ohne merkliche Fortschritte zu machen. So verliert man ziemlich schnell die Lust am Klavierspielen. Am besten kann der eigene Klavierlehrer entscheiden, ob ein Stück oder Arrangement für den Schüler geeignet ist.

Manchmal schreibe ich mit meinen Klavierschülern auch eigene Arrangements auf, die den Fähigkeiten des Schülers entsprechen. Ganz Old School, mit Bleistift auf Notenpapier...

Verpassen Sie nicht meinen demnächst erscheinenden Blogbeitrag „Klavierspielen mal ganz kreativ!“ in dem ich das Thema arrangieren noch einmal aufgreife...

28.03.2020 Webcam Klavierunterricht

Webcam Klavierunterricht - So geht´s...

Als es Mitte März 2020 aufgrund der Corona Pandemie hieß: „soziale Kontakte einstellen und am besten zu Hause bleiben“, habe ich mir kurzfristig Sorgen um meinen Klavierunterricht gemacht.

Nach einer zweitägigen Schockstarre und vielen Überlegungen, habe ich eine Lösung gefunden, meinen Klavierunterricht wie gewohnt, ja sogar noch besser, weiterzuführen.

Die Lösung heißt Webcam Klavierunterricht über Skype oder FaceTime. Meine Schüler/-innen benötigen dafür nur ein Smartphone, ein Tablet oder einen Laptop und ein kostenloses Skype oder FaceTime Konto. Ich selber nutze zur Ton- und Videoübertragung ein ganz neues iPad, welches auf einem „Stativ“ direkt neben meinem Flügel steht. Auf dem iPad kann ich die Finger meiner Schüler und damit jede einzelne Bewegung genauso gut erkennen, als würde ich direkt daneben sitzen.

Auch habe ich so die Möglichkeit jederzeit einzugreifen, falls beim Schüler oder bei der Schülerin Fingersatz, Haltung, Phrasierung, Dynamik, Töne oder Rhythmus nicht stimmen. Außerdem kann ich dem Schüler bzw. der Schülerin die Passage oder die Übung richtig vorspielen, ganz so als würde man nebeneinander sitzen. Und auch die Schüler können dabei die Bewegung meiner Finger auf dem Handy oder dem Tablet genau beobachten.

Als Ergänzung schicke ich meinen Schülern und Schülerinnen noch kleine Videos per WhatsApp oder Signal, die Ihnen helfen sollen, mit den Hausaufgaben zurecht zu kommen. Dabei handelt es sich aber nicht um vorproduzierte Videos die quasi alle Schüler bekommen! Für jeden Schüler erstelle ich (bei Bedarf) am Ende der Stunde ein eigenes individuelles Video, in dem ich genau auf den Schüler und seine Probleme mit dem Musikstück oder der Übung eingehe.

Zusätzlich erhalten meine Schüler je nach Bedarf auch von mir bereits bearbeitete Noten oder Übungen zum Ausdrucken.

Als besonderes Extra biete ich meinen Schülern und Schülerinnen an, mich bei bestehenden Problemen zu den Stücken oder Übungen jederzeit per E-Mail oder WhatsApp anzuschreiben. Ich werde dann versuchen, die Fragen direkt oder zumindest am gleichen Tag zu beantworten. Sozusagen eine Klavierunterricht-Hotline! Auch ein Vorteil zum regulären Unterricht, bei dem man eventuell auftretende Fragen erst in der nächsten Klavierstunde klären kann.

Meine Schüler/-innen sind von dieser Form des Klavierunterrichts begeistert, und ich bin es auch! Selbst die anfangs noch skeptischsten Schüler konnte ich so überzeugen. Diese Form des Unterrichts bietet zudem noch einige Vorteile.

So habe ich einige Klavierschüler, die zum Beispiel extra aus Oberhausen oder Wattenscheid zu mir nach Dortmund kommen. Diese Schüler können nun in Sekundenschnelle und ganz ohne Verkehrsstress in meinem Klavierstudio im Dortmunder Klinikviertel „landen“. Und auch für alle anderen Schüler entfallen Anreise und Parkplatzsuche. Das spart Zeit und Geld und schont zudem noch die Umwelt.

Durch die Pandemie und die Beschränkungen sind viele Schüler „auf den Geschmack“ gekommen und wünschen auch weiterhin ihren Klavierunterricht nur noch per Webcam. Natürlich werde ich Online-Klavierunterricht auch in Zukunft weiter anbieten, denn auch ich bin von dieser tollen Möglichkeit des Unterrichtens mehr als angetan und angenehm überrascht. Ich wurde quasi über Nacht digitalisiert.

Gerne empfange ich meine Klavierschüler aber auch persönlich in meinen Übungsräumen in der Dortmunder Innenstadt und in Lütgendortmund. Sich persönlich zu treffen und in gemütlicher Atmosphäre bei einem Kaffee musikalisches und privates zu besprechen, hat natürlich auch seinen Reiz.

Welche Form des Klavierunterricht jetzt die bessere ist, muss jeder Schüler für sich entscheiden. Ich werde beide Varianten auch in Zukunft anbieten...

24.02.2020 Hä? Harmonielehre?


Hä? Harmonielehre? Wozu brauche ich denn das?


Oft werde ich von meinen Schülern gefragt, wozu man diese „Harmonielehre“ überhaupt braucht. Die Antwort darauf ist ganz einfach: Um Musik zu verstehen.

Doch was genau ist Harmonielehre überhaupt? Musik besteht im Allgemeinen aus Melodie, Rhythmus und Harmonik. Als Harmonik bezeichnet man den Zusammenklang mehrerer Töne. Harmonielehre ist, vereinfacht ausgedrückt, ein System Tonkombinationen zu sortieren und zu erfassen.

Das klingt viel komplizierter als es eigentlich ist, denn anfangs reicht es erstmal, nur die 2 wichtigsten „Arten“ an Dreiklängen (Tonkombinationen aus 3 Tönen) zu kennen: den fröhlich klingenden Dur-Dreiklang, auch Dur-Akkord genannt und den traurig klingenden Moll-Dreiklang, auch Moll-Akkord genannt.

Da unser Tonsystem aus 12 verschiedenen Tonstufen besteht (C,C#,D,D#,E,F, etc.) und man auf jeder dieser 12 Tonstufen sowohl einen Dur-Akkord, als auch einen Moll-Akkord bilden kann, ergibt das insgesamt zwölf Dur-Akkorde und zwölf Moll-Akkorde. That‘s it!

Es gibt also nur (!) 2 mal 12 verschiedene Drei-Ton-Kombinationen oder korrekt ausgedrückt Akkorde, mit denen man sich am Anfang beschäftigen sollte.

In den letzten 400 Jahren hat sich die Harmonik unserer Musik kaum verändert. Egal ob man klassische Musik von Bach, Beethoven & Co oder moderne Musikstücke von Adele, Einaudi oder Ed Sheeran etwas genauer unter die Lupe nimmt. Man stellt schnell fest, das fast immer die gleichen drei Töne in Kombination miteinander auftauchen. Nämlich die oben beschriebenen 24 Dur- und Moll-Akkorde.

Aber selbstverständlich nicht alle auf einmal. Ein einfacher Pop Song beispielsweise hat nur ungefähr 3-6 verschiedene Akkorde.


Und wie hilft mir das weiter?

Klavierspieler, die sich gut in Harmonielehre auskennen, können sich Musikstücke wesentlich schneller erarbeiten und langfristig besser merken.

Harmonielehre hilft dabei Musik zu verstehen. Wer Musik harmonisch verstanden hat, kann sie auch leichter umsetzen und spielt in der Regel besser.

Insgesamt verspielt man sich weniger, wenn man weiß, innerhalb welcher Harmonien man sich grade bewegt.

Aber jeder macht nun mal Fehler. Viele Klavierspieler sind aufgeregt, wenn sie anderen etwas vorspielen. Erfahrungsgemäß verspielt man sich in so einer Situation dann mehr. Wer sich gut mit Harmonien auskennt, kann seine Verspieler oft so gut „retten“, dass sie dem Zuhörer gar nicht auffallen.

Oder man kann vorhandene Notentexte um weitere Töne ergänzen, und so das Musikstück interessanter machen.

Außerdem erleichtert es das Musizieren mit anderen ungemein, wenn man sich mit Akkorden gut auskennt.

Improvisieren, Komponieren oder bekannte Songs in eigenen Arrangements zu spielen ist ohne Grundkenntnisse in Harmonielehre eigentlich kaum möglich.


Coda

Harmonielehre kommt beim Klavierunterricht leider oft viel zu kurz, sollte aber in der Regel fester Bestandteil sein. Es lohnt sich, versprochen!


Verpassen Sie nicht meinen demnächst erscheinenden neuen Blogbeitrag „Empfehlung Notenbücher Teil 3: Songbooks

18.08.2019 Empfehlung Notenbücher Teil 2


Empfehlung Notenbücher Teil 2: Fingerübungen & Co...

Technische Übungen sind Schwerpunkt des 2. Teil meiner Notenbuch Empfehlungen für angehende Pianisten. Zum Thema Technik gibt es jede Menge Notenbücher für die verschiedenen Fähigkeiten oder „Disziplinen“ des Klavierspiels. Im folgenden stelle ich für jede Disziplin meinen persönlichen Favoriten vor. Selbstverständlich gibt es außerdem noch viele andere gute Notenbücher um seine Fähigkeiten auf dem Klavier zu verbessern, die hier nicht erwähnt werden. Ich berichte nur von meinen persönlichen Erfahrungen als Klavierlehrer....


Kräftigung der Finger

Wer seine Finger kräftigen und die Unabhängigkeit der Finger stärken möchte, dem kann ich das Buch „Die wichtigsten Fingerübungen zur Erlangung einer sicheren Klaviertechnik“ von Ernst von Dohnanyi wirklich sehr empfehlen! Es enthält vor allem sogenannte Stützfingerübungen die, regelmäßig und korrekt ausgeführt, jede Menge Muckis in die Finger zaubern und dazu beitragen die Finger besser kontrollieren zu können. Quasi Bodybuilding und Gymnastik für die Finger. Dieses Notenbuch enthält Fingerübungen für Anfänger und Fortgeschrittene und ist schon fast ein Must Have für alle Klavierspieler...(kostet ca. 12,- €)


Vom Blattspiel Übungen

Vom Blattspiel oder Prima Vista spiel bezeichnet das sofortige umsetzen der meist unbekannten Noten auf dem Klavier, ohne Sie vorher geübt zu haben. Also auf den ersten Blick! Das ist eine ziemlich schwierige Disziplin. Sehr gut trainieren kann man das mit der Buchreihe „Improve Your Sight Reading“ von Paul Harris. Mit den vielen kleinen Übungen lernt man musikalische Zusammenhänge schneller zu erfassen und direkt umzusetzen. Das Notenlesen und die Beachtung von Betonung, Lautstärke und anderen Vortragszeichen wird damit stark verbessert. Voraussetzung ist natürlich auch hier, dass man sich regelmäßig damit beschäftigt. Viel hilft viel! Die Buchreihe „Improve Your Sight Reading“ erscheint in 8 Bänden, von ganz leicht bis sauschwer und ist deshalb für Anfänger und Fortgeschrittene bestens geeignet. Leider gibt es diese Buchreihe nur auf Englisch...(kostet ca. 8,- € je Buch)


Geläufikeitsübungen

Als Geläufigkeitsübungen bezeichnet man Übungen die das Tempo, die Gleichmäßigkeit und das flüssige Spiel verbessern sollen. Notenbücher mit Geläufigkeitsübungen sind meiner Meinung nach aber eher für fortgeschrittenere Klavierspieler geeignet, die sich mit Harmonielehre schon gut auskennen. Denn Geläufikeitsübungen und Harmonielehre kann man, und das ganz ohne Buch, prima miteinander kombinieren. Übt man Dur- und Molltonleitern, einfache Dreiklänge und ihre Umkehrungen oder gebrochene Septakkorde durch mehrere Oktaven mit dem Metronom, schlägt man quasi 2 Fliegen mit einer Klappe. Man verbessert sein eigenes Spiel, lernt Akkorde, Tonleitern und Fingersätze und braucht dafür noch nicht mal Noten.

Allen Klavierschülern, die das schon können und weiter Ihre Geläufigkeit trainieren wollen, empfehle ich den Klassiker „Der Klaviervirtuose“ von Charles Louis Hanon. Das Buch beinhaltet 3 Teile mit jeweils 20 sehr effizienten Übungen. Die Übungen im ersten Teil sind als Vorübungen zu sehen und können auch von Anfängern ausgeführt werden. Im zweiten Teil geht es hauptsächlich um Dur- und Molltonleitern und um Akkorde. Die 20 Übungen aus dem 3. Teil sind schon etwas anspruchsvoller und damit eher etwas für Fortgeschrittene... (kostet ca. 18,- €)


Musiktheorie & Harmonielehre

Es gibt unzählige Bücher zum Thema Musiktheorie und Harmonielehre. Oft haben diese Bücher einige hundert Seiten detailverliebter Erklärungen. Und genau das ist das Problem. Die meisten Leute, die sich so ein Harmonielehre Buch zum Selbststudium gekauft haben, klappen es spätestens nach dem 3. Kapitel wieder zu, weil sie nur Bahnhof verstanden haben. Es fehlt einfach der Bezug zur Praxis. Denn ein Verständnis für Musik, Musiktheorie und Harmonielehre entwickelt sich über die Jahre hinweg. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass zwei DIN A4 Seiten ausreichen um die wichtigsten Formeln und Funktionen aus Musiktheorie und Harmonielehre stichpunktartig festzuhalten. Diese 2 Seiten sind quasi die Essenz eines 300 Seiten Welzers über Musiktheorie und Harmonielehre. Da „Wissen“ aber nicht „Können“ ist, dauert es trotzdem einige Jahre, sich dieses Wissen so draufzuschaffen, dass man es auch beim Klavierspielen anwenden kann.

Meine Kaufempfehlung zu diesem Thema: kein Buch kaufen! Harmonielehre und Musiktheorie sollten wie selbstverständlich Bestandteile eines guten Klavierunterrichts sein. Außerdem lässt sich Harmonielehre im Unterricht an Musikstücken wesentlich praxisnäher und nachhaltiger vermitteln, als durch ein Buch...


Coda

Jeder Klavierspieler hat seine persönlichen Stärken und Schwächen und man ist nie in allen Disziplinen des Klavierspiels gleich gut. Die meisten Schüler haben leider nicht die Zeit, jeden Tag stundenlang an ihrem Klavierspiel zu arbeiten und sich allen Disziplinen zu widmen. Deshalb ist es wichtig die eigenen Stärken und Schwächen genau zu kennen. Nur so kann man gezielt an den Schwächen arbeiten, die einen am meisten im Weg stehen. Üblicherweise ist es die Aufgabe des Klavierlehrers, den Schüler auf seine Stärken und Schwächen aufmerksam zu machen, damit dieser seine kostbare Übungszeit effizient nutzen kann...


Verpassen Sie nicht meinen im Frühjahr 2020 erscheinenden Blogbeitrag „Hä? Harmonielehre? Wozu brauch ich denn das?“...

31.12.2018 Empfehlung Notenbücher Teil 1


Empfehlung Notenbücher Teil 1: Klavierschulen für Anfänger

Oft werde ich als Klavierlehrer gefragt, welche Notenbücher ich besonders empfehlen kann. Doch Notenbuch ist nicht gleich Notenbuch. Als Noten gibt es alles von der Klavierschule für Anfänger, über spezielle Bücher mit denen man einzelne Fähigkeiten des Klavierspiels verbessern kann, bis hin zu Songbooks oder Klavierliteratur mit Spielstücken, um sein Repertoire zu erweitern. Deshalb habe ich meine Empfehlungen in genau diese drei Kategorien unterteilt. In diesem ersten Teil empfehle ich Klavierschulen für Anfänger, die sich auch in meinem Klavierunterricht seit vielen Jahren bewährt haben...


Klavierspielen mein schönstes Hobby - Band 1

Klavierspielen mein schönstes Hobby ist wohl die in Deutschland am häufigsten verwendete Klavierschule. Das Konzept ist gut und richtet sich eher an Schüler die vorher noch nie ein Instrument gespielt haben.

Der Name ist Programm. Diese leichte Klavierschule ermöglicht Anfängern einen guten Einblick ins Klavierspielen. Die Übungsstücke sind meist Themen bekannter Musikstücke, in vom Autor leicht gesetzten Arrangements. Klavieranfänger lernen hiermit prima die Grundlagen von Notenschrift und Rhythmik, da die Klavierschule systematisch sehr gut aufgebaut ist. Der technische Anspruch ist aber nicht besonders hoch. Absolute Basics lassen sich hiermit aber spielerisch erlernen.

Der Autor Hans-Günther Heumann hat unzählige Notenbücher veröffentlicht, von denen ich aber sonst kein einziges empfehlen kann! Ehrlich gesagt mag ich seine Arrangements nicht besonders, da sie mir zu langweilig und farblos sind. Selbst den ebenfalls erschienenen 2. Band dieser Klavierschule kann ich nicht empfehlen!


Die Russische Klavierschule Band 1

Die „Russische Klavierschule“ ist meiner Meinung nach die beste als Notenbuch erhältliche Klavierschule. Allerdings zählt sie auch zu den Anspruchsvollsten und Schwierigsten, weshalb sie nicht unbedingt etwas für Jedermann ist.

Auch hier ist der Name ist Programm. Die Übungsstücke des ersten Bandes sind in Deutschland zwar überwiegend unbekannt, klingen aber sehr raffiniert und eignen sich hervorragend dazu, das Klavierspielen nach Noten zu erlernen. Von Anfang an wird auf Phrasierung, Dynamik und technische Fingerfertigkeit geachtet. Der systematische Aufbau dieser anspruchsvollen Klavierschule gefällt mir sehr gut. Im letzten Drittel des ersten Bandes spielt der Schüler auch kleine Originalstücke von Beethoven, Bach und Mozart. Schüler, die mit der russischen Klavierschule lernen, sollten bereit sein regelmäßig zu üben. Wer das nicht tut, kommt mit diesem Unterrichtswerk nicht weit(er)!

Für alle, die den ersten Band erfolgreich durchgearbeitet haben empfiehlt sich auch „Die Russische Klavierschule Band 2“ mit schönen klassischen Klavierstücken, Sonatinen und Etüden als perfekte Fortsetzung und Ergänzung zum ersten Band.


Und sonst?

„Der Junge Pianist - Klavierlehrgang unter besonderer Berücksichtigung des Volksliedes“ ist eine Klavierschule, die leider nicht mehr zeitgemäß ist, da die Übungsstücke einfach zu altbacken sind. Gleiches gilt für Bela Bartoks Mikrokosmos...

„Die Europäische Klavierschule“, „Tastenträume“ und „Wir musizieren am Klavier“ mit Ihren bunten Bildchen und Trallala sind mir persönlich zu bunt. Aber ich bin auch kein Kuschelpädagoge...


Coda

Es gibt zahlreiche Klavierschulen für Anfänger und ich kenne bestimmt nicht alle. Meine Empfehlungen beruhen lediglich auf meinen persönlichen Erfahrungen und Vorlieben...

Verpassen Sie nicht meinen im Sommer 2019 erscheinenden Blogbeitrag „Empfehlung Notenbücher Teil 2: Fingerübungen & Co“...

29.09.2018 Klavierspielen als Lebensaufgabe


Eine der häufigsten Fragen die mir als Klavierlehrer gestellt wird: Wie lange benötigt man eigentlich Klavierunterricht um richtig gut Klavier zu spielen?

Eine Antwort auf diese Frage kann ich so leider nicht geben. Zuerst muss man sich fragen was „gut Klavier spielen“ überhaupt bedeutet. Manch einer glaubt, er könne gut Klavierspielen, wenn er das Hauptthema aus der fabelhaften Welt der Amelie in Wahnsinnstempo runter hacken kann, rumple es wie es wolle....

Für manch einen kann man erst gut Klavier spielen, wenn man in der Lage ist Chopin Walzer, Schubert Impromptus und Beethoven Sonaten annähernd so akkurat wie Lang Lang zu spielen. Andere glauben ein „richtig guter“ Klavierspieler kann sowieso ALLES ohne Noten spielen.

Was ist also richtig gut? Und wie lange braucht man dafür? Das Klavierspielen hat einfach zu viele Facetten, Herausforderungen, Musikrichtungen und Stile um diese Fragen beantworten zu können. Außerdem hat jeder Klavierschüler unterschiedliche Talente, Stärken und Schwächen. Manche Klavierschüler können gut nach Noten spielen, andere können gut improvisieren, manche haben ein auffällig gutes Gehör, andere wiederum haben ein sehr ausgeprägtes rhythmisches Talent. Dann gibt es Klavierschüler die besonders gut Stücke vortragen (performen) können, andere können gut „vom Blatt“ spielen, manche haben ganz besonders geschickte Finger, andere wiederum komponieren am liebsten ihre eigenen Stücke. Das lässt sich jetzt endlos so fortführen.

Hat ein Klavierneuling bereits musikalische Vorkenntnisse, geht es auch im Klavierunterricht etwas schneller voran. Jemand der schon mal einige Jahre Schlagzeug gespielt hat bringt in der Regel ein gutes Rhythmusgefühl mit. Jemand der einige Jahre ein Streichinstrument gespielt hat, verfügt in der Regel über ein besseres musikalisches Gehör. Musikalische Vorkenntnisse helfen auf jeden Fall dabei, schneller Fortschritte am Klavier zu machen.

Entscheidend für den stetigen Fortschritt eines Schülers ist aber vor allem das regelmäßige Üben. Nur durch regelmäßiges Üben entwickelt sich die benötigte Routine in allen Bereichen des Klavierspielens. Je besser der Schüler seine „Hausaufgaben“ vorbereitet, desto effizienter ist die nächste Klavierstunde. Wer viel übt macht viele Fortschritte, wer wenig übt macht wenig Fortschritte und wer gar nicht übt... Nun ja...

Ich spiele jetzt seit über 30 Jahren Klavier und trotzdem merke ich selbst, wie ich mit der Zeit kontinuierlich immer besser werde. Ich erfasse musikalische Zusammenhänge immer schneller, spiele Akkorde und Begleitmuster immer routinierter, lerne immer wieder neue „Tricks“ dazu. Klavierstücke, für die ich vor einigen Jahren noch eine Woche gebraucht habe, erarbeite ich mir heute an einem Vormittag.

Coda

Klavierspielen ist eine Lebensaufgabe. Vorsicht Suchtgefahr! Hat Sie das Instrument mit den 88 Tasten und 230 Saiten einmal fasziniert, werde Sie wahrscheinlich nie wieder mit dem Klavierspielen aufhören.

Auch nach 30 Jahren ist Klavierspielen immer noch meine größte Lebensfreude. Gefolgt von meiner zweiten Leidenschaft: dem Schachspielen!

18.11.2017 Kaufberatung E-Piano / Digitalpiano


Sie haben sich für den Kauf eines E-Pianos entschieden? Dann wird Sie meine folgende Kaufberatung bestimmt interessieren...

Unter dem Begriff E-Piano oder Digitalpiano unterscheidet man vor allem zwei unterschiedliche Bauweisen und Arten:

Zum einen gibt es die schweren Modelle (40 kg-120 kg) mit großem Korpus, die super aussehen, gut ausgestattet sind und optisch an ein richtiges Klavier oder eine Orgel erinnern. Das wäre Ihr Instrument, wenn Sie nicht vorhaben, Ihr Klavier öfter mal irgendwohin „mitzunehmen“.

Zum anderen gibt es auch mobile und leicht gebaute Digitalpianos (ab ca.15kg), Stagepianos genannt, die optisch etwas karg, eher wie ein großes Keyboard aussehen. Diese Stagepianos sind nur empfehlenswert, wenn Sie auch wirklich ein mobiles „Klavier“ benötigen!

Denn spielerisch und vor allem akustisch unterscheidet sich ein „schweres“ Digitalpiano dann doch von einem Stagepiano. Meistens ist bei den „großen“ Digitalpianos das eingebaute Lautsprechersystem besser und oft sind auch die Pedale etwas realistischer zu bedienen. Man muss da aber genau hinschauen und Instrumente gleicher Preisklassen vergleichen. Der größte Unterschied liegt, neben dem Klang, aber wohl in der Optik und Erscheinung. Außerdem ist die Auswahl der Stagepianos nicht so groß, wie die der herkömmlichen Digitalpianos...

Wichtig ist, dass ihr neues E-Piano eine gewichtete Hammermechanik und eingebaute Lautsprecher hat. Achten Sie darauf, dass das Instrument über KEINE große Arranger Funktion (Begleitautomatik) verfügt. Diese Art von „Begleit-Klimbim“ werden Sie für das Klavierspielen nicht benötigen. E-Pianos ohne große Arranger Funktion sind in der Regel besser, da sie sich auf das wesentliche konzentrieren: die genaue Simulation eines „echten“ Klaviers.

Und was muss man für ein Digitalpiano bezahlen? Als Faustregel gilt:
Neue E-Pianos unter 600,-€ sind nicht wirklich empfehlenswert.

Die günstigsten „brauchbaren“ Modelle beginnen bei circa 650,-€: z.B. Kawai ES110, Kwai CN14, Kawai CL36, Yamaha YDP163, Roland RP-501...

Die Mittelklasse der E-Pianos liegt preislich zwischen 1.500,-€ und 3.000,-€ Empfehlenswerte Modelle sind hier zur Zeit: Kawai CN37, Kawai ES8, Kawai CA48, Yamaha CLP-645...

Ab circa 3.000,-€ beginnt die Oberklasse. Hier kann ich raten, sich bei Interesse, folgende Modelle einmal genauer anzusehen: Kawai CS11, Yamaha CLP-685 oder Kawai CA98...

Das momentane Spitzenmodell, der Yamaha N-3X Hybrid Flügel, ist der Ferrari unter den E-Pianos und kostet circa 18.000€....

Grundsätzlich kann man sagen:
Je teurer ein Digitalpiano ist, desto besser sind die Klaviersounds (Samples) und das eingebaute Lautsprechersystem, desto hochwertiger ist die verbaute Tastatur, desto „näher“ und ähnlicher ist das Instrument einem echten, akustischen Klavier und desto mehr Spaß macht es darauf zu spielen.
Wie unser‘ Oma bereits sagte: „Gutes hat halt seinen Preis!“

Die Hersteller Kawai und Yamaha haben, auf dem Markt der E-Pianos für den Hausgebrauch, meiner Meinung nach, die Nase vorn. Und zwar genau in der Reihenfolge. Aber das ist bloß mein persönlicher Geschmack und meine Meinung.

Für ernsthaften Klavierunterricht eher ungeeignet, sind meiner Meinung nach, Digitalpianos von No-Name-Firmen, Hausmarken oder Billigherstellern wie:
Classic Cantabile, Thomann Hausmarke, Hemingway, Fame, etc...

Außerdem sollten Sie stutzig werden, falls der Name des Herstellers sich nur mit Grundkenntnissen in Russisch oder Chinesisch richtig aussprechen lässt! ;-)

Falls Sie mit einem gebrauchten E-Piano liebäugeln, gilt das gleiche wie oben beschrieben. Kaufen Sie kein Digitalpiano, dass älter als 3 Jahre ist und zahlen Sie dafür, je nach Alter und Zustand, nicht mehr als 60-70% des Neupreis.

Mein Tipp: Vereinbaren Sie doch einmal einen Termin bei einem Fachhändler für Digitalpianos und lassen Sie sich ausgiebig beraten.

Übrigens, manchmal kann man Digitalpianos auch günstig mieten, und hin und wieder findet man auch gebrauchte Schnäppchen in den Kleinanzeigen...

Ich freue mich, wenn Ihnen mein Blog gefällt und Sie auch meinen demnächst erscheinenden Beitrag „Klavierspielen als Lebensaufgabe“ nicht verpassen....

Bei weiteren Fragen zu diesem Thema oder meinem Klavierunterricht in Dortmund, nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf...

07.09.2017 E-Piano oder muss es ein Klavier sein?


Klavier oder E-Piano, das ist hier die Frage...

Hat man sich einmal entschieden das Klavierspielen zu erlernen, benötigt man natürlich auch ein eigenes Instrument. Doch welches Instrument ist das passende für mich? Brauche ich ein richtiges Klavier oder reicht für den Klavierunterricht auch ein E-Piano (auch Digitalpiano genannt)?

Als Klavierlehrer rate ich Ihnen ganz klar zu einem "richtigen" akustischen Klavier. Ein akustisches Klavier ist ein lebendiges Instrument mit vielen Nuancen und besonderen Klangeigenschaften. Dadurch sorgt ein richtiges Klavier für deutlich mehr Motivation, Inspiration und Spaß an der Musik. Ich habe noch kein E-Piano gespielt, was mir auch nur annähernd die Möglichkeiten und das Spielgefühl eines echten Klavier oder Flügels bot.

Doch würde ich jederzeit ein gutes E-Piano einem schlechten, uralten oder sehr verstimmten Klavier vorziehen. Übrigens: Klaviere, die kostenlos oder für wenige hundert Euro zu haben sind, sind eigentlich immer unbrauchbarer Schrott! Dann lieber ein E-Piano. Aber mit moderner Hammermechanik! Ganz wichtig!

Ich selbst besitze neben einem Flügel und einem Klavier auch ein Digitalpiano, mit dem ich ca. 50 Auftritte im Jahr spiele. Es ist ja nicht so, dass man mit einem E-Piano keine schöne Musik machen kann! Es ist halt klanglich, aber vor allem vom Spielgefühl und von der Fülle der Ausdrucksmöglichkeiten her, nicht das gleiche.

Doch es gibt auch Gründe sich erstmal ein E-Piano zuzulegen:

1. Der Preis: Ein neues brauchbares Digitalpiano (ab ca. 600-700 Euro) ist natürlich deutlich günstiger als ein neues brauchbares Klavier (ab ca. 4.000,- Euro) weshalb sich viele Leute, gerade am Anfang, für ein elektrisches Piano entscheiden. Ich spreche hier absichtlich von brauchbaren Instrumenten. Gute Instrumente sind deutlich teurer, sehr gute Instrumente nahezu unbezahlbar...

2. Der Preis: Selbst ein gebrauchtes, brauchbares Klavier ist erst ab circa 2.000,- Euro zu haben. Ein brauchbares E-Piano im gebrauchten Zustand hingegen bietet schon ab ca. 400,- Euro die Möglichkeit einmal in das Klavierspielen hinein zu schnuppern...

3. Die Lautstärke: Bei einem E-Piano lässt sich die Gesamtlautstärke regeln und man kann sogar nahezu lautlos über Kopfhörer spielen. Ein Vorteil, wenn man meist zu später Stunde übt oder empfindliche Nachbarn hat.

4. Die Mobilität: Wer sein Instrument oft hin und her bewegt oder auch mal "mitnehmen" möchte kommt um ein Digitalpiano nicht herum.

Fazit: Ein modernes Digitalpiano mit Hammermechanik ist die günstige Alternative zum Klavier, mit der man die Grundlagen des Klavierspielens verstehen kann. Ein E-Piano ist aber immer nur ein Kompromiss und der Versuch ein akustisches Instrument zu kopieren. Fortgeschrittene kommen irgendwann um ein richtiges Klavier nicht herum. Sie machen ja auch keinen Motorradführerschein um dann mit einem Mofa umherzufahren...

Ein Keyboard ist für den Klavierunterricht gänzlich ungeeignet! Auch wenn die Nachbarin noch eins im Keller stehen hat... Auf einem Keyboard kann man das Klavierspielen nicht richtig lernen!!!

Mein Tipp: Mieten Sie doch erstmal ein Instrument. Manche Firmen vermieten auch Klaviere und E-Pianos monatlich schon ab 35,- Euro...

Weitere Fragen zu meinem Klavierunterricht in Dortmund beantworte ich Ihnen gerne telefonisch oder per Email. Nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf...

16.08.2017 Wie übe ich eigentlich richtig?


Oder wie erarbeitet man sich ein Klavierstück am besten flüssig und fehlerfrei?

Viele Klavierschüler glauben, sie üben richtig, indem sie das Klavierstück an dem sie grade sitzen fünf mal hintereinander, mehr schlecht als recht "durchhacken". Womöglich noch mit beiden Händen zusammen, vom ersten bis zum letzten Takt. Aber mit Schmackes! Leider macht man auf diese Weise kaum Fortschritte. Es sind einfach zu viele Töne und Details, die man sich so gar nicht merken kann.

Diese Methode bezeichne ich eher als "runternudeln". Das macht zwar Spaß, aber das Musikstück wird man sich so nicht flüssig erarbeiten können. Fehler werden auf diese Weise nicht richtig beseitigt. Ganz im Gegenteil. Es besteht die Gefahr, dass man die eigenen Fehler auch noch mit einstudiert.

Beim "Klavier üben" hingegen spielt man selten eine ganze Seite und schon gar nicht ein ganzes Stück. Vielmehr übt man nur einzelne Passagen oder Ausschnitte eines Musikstücks. Sinnvollerweise sollten das die Stellen sein, die besonders schwierig sind oder die einem die meisten Probleme bereiten. Ich nenne sie Problemstellen.

Problemstellen können ein paar Takte lang sein, sie können aber auch nur ein paar Töne umfassen. Das kommt ganz auf die Passage und die speziellen Probleme die man damit hat an. Wichtig ist, dass man in kleinen "Portionen" übt, die man sich gut merken kann.

Mein Tipp: Diese Problemstellen spielt man dann, jeweils mit der rechten und linken Hand separat, mindestens 10 mal hintereinander. Bis jede Hand, einzeln für sich, fehlerfrei und flüssig läuft. Und zwar "in Time" im angestrebten Tempo, mit der richtigen Betonung und der richtigen Dynamik. Man startet zunächst sehr langsam und erhöht dann immer mehr das Tempo, bis irgendwann das angestrebte Zieltempo erreicht ist. Erst dann sollte man die Stelle mit beiden Händen zusammen üben. Das gilt für fast alle Problemstellen.

Zur Belohnung für soviel Disziplin, alle Problemstellen nach diesem System "bearbeitet" zu haben, darf man das Stück zum Schluss auch einmal ganz spielen.

Optimalerweise übt man so jeden Tag. Die meisten Schüler schaffen es aber nicht täglich zu üben. Dann sollte man es halt so oft wie möglich versuchen. Was das (richtige) üben angeht gilt: "Viel hilft viel!"...

Nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf und ich beantworte Ihre Fragen zum Thema Klavierunterricht in Dortmund.

11.06.2017 Klavierstimmungen in Dortmund


(Update 01.02.2021) Damit Sie lange viel Freude an Ihrem Klavier haben, ist eine regelmäßige Klavierstimmung genauso wichtig, wie beispielsweise die regelmäßige Wartung Ihres Autos. Schließlich möchten Sie ja nicht liegen bleiben. Weder auf der Autobahn noch auf den schönen Wegen des Klavierspielens... Als Klavierlehrer empfehle ich Ihnen deshalb, Ihr Klavier mindestens einmal pro Jahr stimmen zu lassen.

Wenn Sie Ihr Klavier "einige Jahre" nicht haben stimmen lassen, wird es für den Stimmer deutlich aufwendiger ein gutes Ergebnis zu erzielen. Dann reicht eine Stimmung manchmal nicht aus und der Klavierbauer muss mehrmals anrücken. Wenn ein Klavier "viele Jahre" nicht gestimmt wurde, ist es für den Klavierstimmer oftmals gar nicht mehr möglich ein sauberes Tuning hin zu bekommen. Deshalb seien Sie vorsichtig bei Klavieren die verschenkt werden oder für "Kleines" bei Ebay zu haben sind. Fast immer muss dann erst viel Geld investiert werden, um das Instrument halbwegs spielbar zu machen. Wenn denn überhaupt noch etwas zu retten ist... Viele stellen dann fest, dass das vermeintliche Schnäppchen reine Geldverschwendung war. Niemand wird Ihnen ein wirklich gutes Klavier schenken oder für ein paar Hundert Euro überlassen.

Zurück zum Thema: Bei einer Klavierstimmung werden nicht nur die Saiten gestimmt, auch Mechanik und Pedale werden wieder „optimiert“. Kleinere Zusatzarbeiten sollten bei jeder Klavierstimmung als Serviceleistung inklusive sein. Außerdem weist ihr Klavierstimmer Sie darauf hin, wie Sie mit kleinem Aufwand größere und teure Reparaturen vermeiden können...

Doch was kostet so eine normale Klavierstimmung heutzutage?

Man hat das Gefühl, dass die Preise für Klavierstimmungen in den letzten Jahren förmlich explodiert sind. Größere Klavierläden verlangen mittlerweile nicht selten zwischen 120 - 150 Euro oder mehr für eine einfache Klavierstimmung. Selbstverständlich ist es teurer ein Klavier zu stimmen, das viele Jahre nicht gestimmt wurde, da der Aufwand erheblich höher ist. Dann spricht man auch nicht mehr von einer einfachen Stimmung.

Eine einfache Klavierstimmung dauert ca. 90 Minuten und sollte im Raum Dortmund nicht mehr als 95,- Euro kosten. Glauben Sie nicht, dass Sie für 140,- Euro eine qualitativ bessere Stimmung bekommen, als bei dem Klavierbauer der seine Stimmung für 90,- Euro anbietet. In der Regel liefern alle ausgebildeten Klavierbauer gute Arbeit ab. Eine Klavierstimmung ist für einen Cembalo- und Klavierbauer keine Herausforderung.

Als Faustregel gilt: Je größer das Ladenlokal, desto teurer die Stimmung.

Mein Tipp: Sehr gute und günstige (90,- Euro inkl. Anfahrt und MwSt.) Klavierstimmungen im Raum Dortmund:


Klavier- und Cembalobauer

Thomas Jordan

Hermannstraße 116A

44263 Dortmund-Hörde

Telefon: 0231-414962

Mobil: 0174-8955249

www.piano-jordan.de


Übrigens, die Stimmung eines Flügels sollte auch nicht mehr kosten als die Stimmung eines Klavieres. Manchmal verlangen Klavierstimmer für das Stimmen eines Flügels einen Aufpreis. Dieser ist jedoch nicht gerechtfertigt, denn oft ist ein kleines Klavier aufwändiger zu stimmen als ein großer Flügel.

Nehmen Sie einfach Kontakt mit mir auf und ich beantworte Ihre Fragen zum Thema Klavierstimmung und zu meinem Klavierunterricht in Dortmund...

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